Test - This is Football 2003 : This is Football 2003
- PS2
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Vor und nach dem Anpfiff
Kommen wir nun zum eigentlichen Gameplay. Gespielt wird wahlweise aus der Seitenansicht oder einer leicht schrägen Vogelperspektive mit jeweils drei Kamera-Entfernungen. Die Steuerung entspricht im Wesentlichen der des Vorgängers, die Spieler werden mit dem Stick bewegt, die einzelnen Tasten sind mit unterschiedlichen Aktionen belegt, abhängig davon ob der Spieler im Ballbesitz ist oder nicht. Neben Schüssen, Steilpässen und Pässen sind natürlich auch Blocken, Schwalbe und Grätschen verfügbar. Ein Radar ist optional einblendbar, im übrigen zeigen graue Pfeile an, in welcher Richtung sich eure nächsten Mitspieler befinden.
Vor Beginn eines Matches habt ihr die Möglichkeit, eure Aufstellung zu bearbeiten, euch natürlich auch den aktuellen Stand des Wettbewerbs anzuschauen, Transfers vorzunehmen und vieles mehr. Alle gängigen Standard-Formationen für Abwehr, Mittelfeld und Sturm sind verfügbar, inklusive einiger Varianten hinsichtlich der Positionierung der einzelnen Spieler. Praktisch für Auswechslungen oder Umstellungen ist die Möglichkeit, zwei Spieler jeweils hinsichtlich ihrer Fähigkeiten direkt zu vergleichen. Umstellungen eurer Formationen und Auswechslungen sind jederzeit während eines laufenden Spieles möglich.
Bei Standard-Situationen wie Abstoß, Freistoß oder Eckball gibt es zudem die Möglichkeit, bestimmte Zielzonen auszuwählen, wo der Ball letztendlich landen soll. Auch die eigene Mauer beim Freistoß kann verschoben werden.
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Knackige Gegner-Teams
Wenn es erst mal richtig zur Sache geht, wird schnell klar, dass mit arcadelastigem Gebolze oder Alleingängen wenig zu holen ist. Die Gegner stehen meist gut positioniert und gehen sehr aggressiv in den Mann. Geschicktes und schnelles Passspiel mit geschickten Kombinationen ist eigentlich das einzige Mittel, dass zum Erfolg führt. Das Passsystem an sich funktioniert im Großen und Ganzen gut, nur gelegentlich verhungert mal ein Ball auf dem Weg zum Mitspieler. Doppelpässe sind ebenso möglich wie einige, leider etwas zu wenige, Dribbling-Tricks. Auffallend ist, dass die Ballannahme teilweise etwas zu lange dauert und ein direktes Abspiel nicht ganz einfach ist, zudem klebt der Ball etwas zu sehr am Spieler, hier hätte eine etwas akkuratere Ballphysik sicher gut getan.
Die Gegner schrecken nicht vor Tacklings und direkten Angriffen auf den ballführenden Spieler zurück und rollt der gegnerische Angriff erst einmal, wird es eng vor dem eigenen Tor, nicht zuletzt, weil auch Pässe in den freien Raum durchaus nicht die Ausnahme sind. Beeindrucken kann die enorm gute Leistung der Torhüter auf beiden Seiten, sehr erfreulich, denn immerhin ist der eigene Keeper nahezu vollautomatisch, er kann lediglich zum Herauslaufen aus dem Kasten animiert werden. Viele Pannen der eigenen Abwehr können so noch in letzter Sekunde ausgebügelt werden, auf der anderen Seite ist allerdings der gegnerische Keeper bei gleichwertigen Mannschaften nicht gerade leicht zu überwinden.
Erfreulich ist, dass der Spieler auch in der Luft eine Chance hat, denn die Lufthoheit des Computer-Gegners ist bei weitem nicht so hoch wie bei anderen Titeln. Auch schön zu sehen ist, dass der Gegner akkurat die Möglichkeit zum Auswechseln von Spielern nutzt, was durchaus nicht selbstverständlich ist. Die Schiedsrichter entpuppen sich als recht aufmerksam und greifen hart durch, und fallen auch auf Schwalben nur selten rein.
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Echte Stadion-Atmosphäre?
Was die Grafik des Spieles angeht, führt Sony die im letzten Teil gezeigte Qualität konsequent fort. Im Vordergrund stehen dabei zum einen die sehr natürlich wirkenden Animationen der Spieler, vor allem die exzellent dargestellten Paraden der Torhüter, zum anderen aber auch die enorme Detailverliebtheit, mit der die Spieler selbst dargestellt werden und zudem ihrem menschlichen Ebenbild fast schon zum Verwechseln ähnlich sehen. Selbst auf kleinere Details wurde nicht verzichtet, so könnt ihr bei kaltem Wetter sogar den dampfenden Atem der Kicker bestaunen. Neben den Spielern können aber auch die Grafiken der Stadien überzeugen, wobei auch animierte Fans nicht fehlen und munter die Fahnen über den Tribünen wehen und zertrampelter Boden oder Papierfetzen auf dem Rasen gut dargestellt werden. Ergänzt wird das zum einen durch schöne Lichteffekte, zum Beispiel bei Flutlicht, zum anderen aber auch durch feine Wettereffekte, wobei allerdings in der vorliegenden Version bei Regen die Framerate litt. Ein echtes Highlight sind auch die zahlreichen kurzen Zwischensequenzen und Wiederholungen, die jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven geschickt in Szene gesetzt werden.
Die akustische Seite sieht etwas zweischneidiger aus. Überzeugen können vor allem die Reaktionen des Publikums, die mit satten 200 Fangesängen auf die Ereignisse auf dem Spielfeld zugeschnitten sind und echte Stadion-Atmosphäre erzeugen. Schwächerer sieht es hingegen beim Kommentator aus. Zwar wurde hierfür ein professioneller Kommentator angeheuert, dieser klingt jedoch einen Hauch zu unmotiviert und teilweise passen die Kommentare nicht hundertprozentig zur Handlung.
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