Test - Tom Clancy's Splinter Cell : Tom Clancy's Splinter Cell
- Xbox
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Aber auch wenn ihr nicht mit dieser schweren Bewaffnung unterwegs seid, gilt es Geschick im Umgang mit besonderen Ausrüstungsgegenständen zu beweisen. Sollte es euch beispielsweise zu gefährlich sein, einfach in einen Raum zu stürmen, dessen Türe geschlossen ist, so könnt ihr zunächst eine Glasfaser-Kamera unter dieser hindurchschieben, um unbemerkt für Aufklärung zu sorgen. Während der Einsatz dieser Kamera zwar ratsam ist, aber nicht zum Pflichtprogramm von 'Splinter Cell' gehört, so sieht es mit dem Einsatz eures Dietrichs schon anders aus. Immer wieder werdet ihr auf verschlossene Türen stoßen, die ihr mit Hilfe eures Werkzeugs recht einfach knacken könnt. Hier gilt es dann ein spaßiges aber passendes Minispielchen zu bestreiten, in dem ihr Feingefühl am linken Ministick beweisen müsst, um die einzelnen Stifte des Schlosses nacheinander einrasten zu lassen. Ihr seht also schon: durch die zahlreichen Werkzeuge die ihr in euren Missionen einsetzen könnt oder gar müsst, kommt nicht nur keine Langeweile auf, sondern man darf auch die grauen Zellen wieder einmal zum Arbeiten bringen.
Doch nicht nur deswegen muss ganz klar gesagt werden, dass es sich bei 'Splinter Cell' nicht um einen einfachen Titel handelt. Durch den durchweg vorhandenen Realismus im Spiel wird nämlich fast konstant ein sehr hohes Niveau beibehalten, was die Schwierigkeit angeht. Ein kleiner Fehler kann da schnell das Aus bedeuten, so dass ihr beim letzten Kontrollpunkt wieder beginnen müsst. Ein sehr wichtiges Stichwort in 'Splinter Cell' ist auch das Timing. Ohne ein fast perfektes Timing werdet ihr nämlich nicht weit kommen, besonders wenn es dann in einer der späteren Missionen gilt, Sam durch ein Minenfeld zu navigieren, das zudem noch von Suchscheinwerfern überwacht wird. Das perfide an dieser Situation ist übrigens, dass sich die verstreuten Landminen überhaupt nur durch euer Wärmesichtgerät erkennen lassen. In genau diesem Sichtmodus habt ihr allerdings keinerlei Information über die Lichtverhältnisse in eurer Umgebung, ihr würdet also erst bemerken, dass ihr inmitten des Lichtkegels des Suchscheinwerfers steht, wenn es schließlich zu spät ist und der Alarm erklingt. Aber auch beim immer wieder gefragten Austricksen des Wachpersonals ist jede Menge Geschick gefragt, denn für stetige Feuergefechte fehlen euch sowohl Munition als auch Lebensenergie.
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Licht- und Schattenspiele
Dass es sich bei 'Splinter Cell' um einen grafischen Ausnahmetitel handeln würde,
wurde schon anhand der vorab veröffentlichten Screenshots schnell klar. Das
fertige Ergebnis ist tatsächlich überwältigend und lässt sogar
die bisherige grafische Elite der Xbox einfach nur alt aussehen. Von den extrem
realistischen und bis ins Detail ausgearbeiteten Animationen von Sam Fisher bis
hin zu den authentischen, fast ausnahmslos hochaufgelösten Texturen in eurer
Umgebung, oder auch deren architektonische Ausgefeiltheit, ist der grafische Eindruck
einfach atemberaubend.
Das Herzstück des Spiels, und das nicht nur grafischer Natur, sind aber die Licht- und Schatteneffekte. Was hier geboten wird, setzt schlichtweg neue Maßstäbe. Jede Lichtquelle erzeugt dynamische und in Echtzeit berechnete Schatten, die völlig realistisch geworfen werden und das Spiel zu jedem Zeitpunkt zu einem wahren Augenschmaus machen. Wenn ihr beispielsweise hinter einem Maschendrahtzaun steht, dessen Schatten völlig korrekt auf Sams Körper fällt, oder einfallende Lichtstrahlen passiert, während ihr euch durch einen Lüftungsschacht schleicht, wird es manchmal schon schwierig, Spiel und Realität zu unterscheiden.
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Atmosphärische Klänge
Glücklicherweise kann auch der Sound mithalten, der weiter zur gelungenen
realistischen Atmosphäre beiträgt und sich zudem ebenfalls spielerischer
Relevanz erfreut. Wenn ihr nämlich gerade auf leisen Sohlen durch einen scheinbar
unbewachten Gang schleicht und dann plötzlich das leise Surren einer Überwachungskamera
hören könnt, werdet ihr schon froh sein, dass ihr euch nicht nur auf
euer Blickfeld verlasst. Wie schon bei der Grafik ist hier übrigens Realismus
angesagt, so dass das Schleichen über Glasscherben, das Abseilen an Hauswänden
oder das Nachladen eurer Waffen wirklich so klingen, wie man das erwarten würde.
Selbst das leise Rascheln der Kleidung eines patrouillierenden Wachmannes könnt
ihr bei genauem Hinhören vernehmen.
Auch bei der Sprachausgabe erlebt die Qualität von 'Splinter Cell' keinen Einbruch. Während im englischen Original, das sich übrigens mit auf der DVD befindet, noch Michael Ironside die raue und düstere Stimme von Sam Fisher übernahm, so hat sich Ubi Soft nicht lumpen lassen und für die deutsche Version mal eben Martin Kessler beauftragt, der wohl besser als deutsche Synchronstimme von Nicholas Cage bekannt ist. Das Ergebnis kann sich hören lassen und auch die restliche Lokalisierung weiß zu gefallen.
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